Sa Pa

Morgens nach einem kurzen Frühstück ging es mit dem T-Bus um 07:30 Uhr – mit 6 Stunden Fahrtzeit in das Bergdorf Sa Pa. Der Bus umfasst 20 Sitze bzw. waren es eher Liegesitze. Der Bus kam pünktlich am Abfahrtsort an und auch das einchecken vorab, bei dem man seine Sitznummer bekam, lief reibungslos ab. Es gab an Bord sogar eine Toilette. Die Ledersitze waren sehr bequem und je nach Körpergröße kann man sich hier sehr gut hinlegen. Jeder Sitz verfügt über einen Vorhang zur Gangseite und ein Rollo am Fenster, sodass man entspannt im dunklen schlafen kann. Des Weiteren verfügt jeder Sitz über ein eigenes Licht, einen Fernseher und Düsen von der Klimaanlage, die man aber auch komplett verschließen kann. Der Sitz war sauber und jeder Gast bekommt eine kleine Flasche Wasser und eine Decke, für eine angenehme Reise. Am Ankunftsort, die Mitarbeiter wissen normalerweise wo man hinmöchte, wird man geweckt. So kann man ganz entspannt und ohne Angst den Ankunftsort zu verpassen ein Nickerchen einlegen.

Der erste Eindruck von Sapa war eher nicht so, wie man sich ein Bergdorf vorstellt. Es hat viele Restaurants und Hotels, von Natur keine Spur. Es ging dann erst einmal in die Unterkunft. Hier sah der Ort schon etwas schöner aus, mit vielen Lampions in den Straßen und Gassen und einem Ausblick in Richtung der Berge. Wir stellten unsere Rucksäcke in unserem Homestay ab – Homestays sind Privathäuser, in denen die einheimischen Familien Zimmer vermieten – und machten uns zu Fuß auf in die andere Richtung durch den Ort. Vorbei am Lovepark, ein Stück den Berg hinab. Nach einer kleinen Pause, in der wir den traumhaften Blick auf die Berge und die Reisfelder genossen, lief ein Junge mit seinen zwei Büffeln direkt an uns vorbei in eine kleine Nebenstraße. Da es hier laut Schildern auch noch einige Homestays gab, folgten wir ihm einfach unauffällig. Hier entdeckten wir zum ersten Mal die schöne, lländliche Seite von Sapa. Es gab kleine Hütten, vor denen Hunde, Ferkelchen und Hühner mit ihren Küken rumliefen. Am Ende des mit Bambus gesäumten Weges, sahen wir sogar noch ein Glamping Dome als Übernachtungsmöglichkeit mit super Ausblick. Diese Seite von Sapa hat uns definitiv besser gefallen, als das mit Hotels, Restaurants, Bars und Geschäften zugepflasterten Seite.

Von Sapa aus kann man auf eine Vielzahl von Reisfeldern hinabblicken. Um diese zu erreichen muss man allerdings etwas zu Fuß gehen oder sich fahren lassen. Eine weitere Möglichkeit um hier mobil zu sein, ist, einen Roller zu mieten. Diesen bekommt man ohne Probleme und ohne Führerschein bei Rollervermietungen oder auch bei vielen Homestays zu kleinen Preisen. Lediglich den Tank muss man noch zusätzlich an einer örtlichen Tankstelle füllen. Mit dem Roller kann man dann den kompletten Ort, flexibel erkunden. Da in Sapa natürlich alles am Berg liegt, ist die Erkundung zu Fuß oftmals sehr beschwerlich Und wir würden definitiv einen Roller empfehlen.

Unser Ziel für den nächsten Tag war das Bergdorf genannt „Cat Cat Village“. Der Eintritt beträgt 150.000 Dong pro Person. Für die Besichtigung des Bergdorfes sollte man sich ein paar Stunden zeitnehmen und gutes Schuhwerk tragen. Zu Beginn gibt es viele Verkaufsstände an denen man selbstgemachte Sachen oder traditionelle Gegenstände kaufen kann. Zu sehen gibt es traditionelle Häuser, eine Grundschule, Reisterassen mit Wasserbüffeln, einen Wasserfall, einen Bambuswald, einen Kaktusgarten, einen Blumengarten und noch einiges mehr.

Wir wollten auch noch den Berg Fansipan besuchen, doch leider hat uns hier das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir hatten keine klare Sicht und entschieden daher, uns die Fahrt mit der Gondel zum Berggipfel zu sparen. Der Fansipan ist 3.143 Meter hoch und ist der höchste Gipfel Vietnams und Indochinas. Er wird auch als Dachgiebel Indochinas bezeichnet. Die Fahrt mit der Seilbahn dauert ca. 15 Minuten und ist eine der längsten Seilbahnen der Welt. Wer möchte hat hier auch noch die Möglichkeit Sun World Fansipan Legend zu besuchen.

Heute am fünften Tag in Vietnam haben wir uns einen Roller (150.000 Dong – ca. 5,60 € für einen ganzen Tag plus einen kompletten Tank für 80.000 Dong – ca. 3 €) gemietet und sind zuerst den Berg hoch zum Love Waterfall im Hoang Lien National Park gefahren. Der Eintritt zum National Park waren 140.000 Dong für zwei Personen (ca. 5,26 €), den Roller durften wir lt. Parkranger eine Stunde abstellen. Für den kurzen Rundgang im Park zum Wasserfall und wieder zurück, haben wir tatsächlich exakt eine Stunde gebraucht. Danach ging es weiter wieder den Berg runter zum Silver Waterfall. Diesen haben wir allerdings nur kurz von der Straße aus fotografiert, es gibt allerdings die Möglichkeit, sich Tickets zu kaufen und die Stufen an der Seite des Wasserfalls nach oben zu erklimmen. Nach einer kurzen Pause in einem kleinen Café/Restaurant am Staßenrand (Tuk Tuk) ging es noch weiter, durch Sapa den Berg hinab in das Dorf der Hmong. Das Gute in Vietnam ist, dass man überall mit dem Roller durchkommt und auch fahren darf. Es gibt unserer Erfahrung nach keinen Regeln. So fuhren wir mit unserem Roller einfach durch das ganze Dorf und auf der anderen Seite wieder nach oben in Richtung Sapa. Im Dorf der Hmong gibt es viele Reisterassen, hier kann man den Dorfbewohnern auch bei der Arbeit auf dem Feld zuschauen und immer wieder sieht man Büffel und Enten zwischen den Feldern durchlaufen. Es gibt natürlich auch viele Verkaufsstände, an denen die Frauen ihre selbstgemachten Sachen verkaufen. Den Roller haben wir gegen 18 Uhr wieder abgegeben und haben uns ein nettes kleines Restaurant zum Abendessen gesucht. Wir bevorzugen lieber die kleinen gemütlichen Restaurants, hier haben wir auch frisch geräuchertes Schweinefleisch zum Probieren bekommen. Es schmeckte unglaublich lecker, mit seiner leichten Rauchnote. Anschließend sind wir noch ein bisschen am Sapa See spazieren gegangen, hier werden sobald es dunkel ist die Lotusblumen in der Mitte des Sees beleuchtet und Wasser Fontänen steigen in die Höhe. Auf dem Vorplatz am See kommen sobald es dunkel wird die einheimischen Jugendlichen und Kinder und auch Erwachsene zu den Federballspielen, Federfussball spielen, Seilspringen, Rollschuhfahren Fahrrad fahren und Joggen vorbei. Mit einem White Coffee (Bac Xiu) setzten wir uns in ein Café gegenüber und beobachteten das rege Treiben für eine ganze Weile. Da wir einen Nachtbus zurück nach Hanoi gebucht hatten mussten wir die Zeit bis 22 Uhr totschlagen. Deshalb ging es auch noch in eine Cocktailbar. Der Nachtbus kam pünktlich um 23 Uhr und dann ging es sechs Stunden zurück nach Hanoi.

Fazit: Sapa ist an sich absolut einen Besuch wert, allerdings sollte man nicht ein ruhiges, ursprüngliches Bergdorf erwarten. Davon ist leider nicht mehr viel übrig. Schöne Aussicht und Reisfeld gibt es aber trotzdem noch.

Tipps:

  • wer gerne günstig Klamotten einkaufen möchte, ist in Sapa absolut richtig
  • Auch für Instagram-Fotos sind hier viele Spots und Motive im ganzen Ort verteilt, z. B. Der Love Park

Wir wurden an der gleichen Station wieder raus gelassen an der wir zwei Tage zuvor eingestiegen sind. Unser Anschlussbus nach Halong Bay wurde leider um eine Stunde nach hinten verschoben, sodass wir morgens um halb fünf durch die fast ruhigen Straßen zur T-Bus Station (ca. 15 Minuten Fußweg) geschlendert sind. Es war irgendwie auch interessant die ruhige Seite der Stadt zu beobachten, hier und da hat noch ein Geschäftft geöffnet oder es wird der Teil des Gehweges vor dem Eingang gefegt. Und nach und nach öffnen dann auch die einzelnen Lokale und Supermärkte wieder. Freunde und Familie treffen sich auf den kleinen Hockern davor um gemeinsam einen Tee zu trinken und eine Pflugpfeife zu rauchen.

Wieder pünktlich um 07:20 Uhr stand der, dieses Mal etwas kleinere Bus zur Abfahrt bereit. Die Fahrt nach Halong Bay dauerte ca. 3 Stunden mit einer kurzen Pause. Einchecken konnten wir im Hotel wieder erst ab 13:30 Uhr. Darum gingen wir einen Kaffee trinken und schlenderten die sehr menschenleeren Straßen entlang und am nahegelegenen Bai Chay Beach zurück zum Hotel. Was man hier wissen muss, der Tourismusmarkt ist hier nur von April bis September lebendig. Die Monate dazwischen ist die Stadt so gut wie ausgestorben, die Einheimischen fahren ins Hinterland zu ihren Familien. Man sucht vergeblich nach Hotels und Restaurants. Da wir aber Anfang April hier sind, haben einige Hotels und Restaurants geöffnet. Im Vergleich zu Hanoi und Sapa ist es daher sehr ruhig. Wir genießen die Ruhe hier sehr. Es ist aktuell sehr bewölkt sodass leider ein Bootsausflug zu den Cat Ba Inseln keinen Sinn macht. Cat Ba ist die größte Insel in der Halong Bucht und beherbergt den gleichnamigen Nationalpark. Solltet ihr einen Ausflug zur Cat Ba Insel planen, empfehlen wir eine Unterkunft in Hai Phong. Von dort aus starten die Meisten Touren.

So nutzen wir den zweiten Tag für viel Entspannung. Zuerst schön ausschlafen, gemütlich frühstücken und ein bisschen spazieren laufen. Wir kamen am Bai Chay Beach vorbei, hier genehmigten wir uns einen Kaffee bzw. Eine heiße Schokolade mit Meerblick danach besichtigten wir noch den internationalen Hafen in Halong Beach und sind an der Sunworld vorbeigelaufen. Die Sunworld ist ein Freizeitpark in Halong.

Fazit: für ein paar erholsame Tage oder ausruhen am Strand ist Halong Bay sehr empfehlenswert. Sollte man eher Ausflüge per Boot machen wollen, ist eine Übernachtung in Hai Phong die bessere Wahl.

Tipps:

  • der Bai Chay Beach ist wirklich sehr schön. Sauber, sehr weitläufig und man hat auch einen schönen Blick auf die kleinen Inseln.
  • Wie schon gesagt, wenn man einen Bootsausflug machen möchte, empfehlen wir auf jeden Fall in Hai Phong zu übernachten.

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